DIE ANREISE NACH SYMI
München – Rhodos – Pedi.
Die Koffer sind gepackt und los geht’s! Ziel ist Symi, eine kleine Insel der Dodekanes, die sich leicht mit der Fähre von Rhodos aus erreichen lässt.
Ein Freund von mir, Rhodos-Kenner, fragte entsetzt, was wir denn auf Symi wollten, da könne man doch nur schwimmen, lesen, essen und trinken!
Hörte sich nach ’nem Plan an!
Aber wie sich herausstellte, gibt es durchaus auch einiges zu entdecken.
Ursprünglich wollten wir, mein Freund und ich, ja in Rhodos selber in einem Ferienhaus von Bekannten logieren, das hatte sich aber zerschlagen. Und Rhodos selber war mir zu riesig und im August auch zu voll, also suchte ich nach einer idyllischen Alternative.
Und so stieß ich auf die griechische Insel Symi.
Der Flug mit Aegean Airlines nach Rhodos war komfortabel und pünktlich, da es keine Business-Klasse gibt, lohnt es sich, einen Platz in den ersten drei Reihen zu reservieren, Beinfreiheit ist dort garantiert.
Am Flughafen angekommen warteten wir nur kurze Zeit, um mit dem Bus für 1,50 € pro Person nach Rhodos Stadt zu fahren. Die Fahrt an den Hotelbunkern vorbei bestätigte mich, mir eine kleinere Insel als Ziel ausgesucht zu haben.
In Rhodos Town hatten wir noch einige Stunden Zeit, bis die Fähre ging. Angeblich kann man die Koffer im Tourist-Office abstellen, aber da das schon um 15 Uhr geschlossen hatte, half uns das nicht weiter.
Also „mussten“ wir uns in eins der vielen Straßencafés setzen und ein kühles, griechisches Mythos-Bier trinken. Oder waren es zwei?
Man sollte nicht – so wie wir – den Weg zur Fähre unterschätzen, denn die verschiedenen Fähren legen an unterschiedlichen Piers ab. So hetzten wir 40 Minuten in größter Hitze zur Ablegestelle der Blue Star Ferries.
Nach 1,5 Stunden erreichten wir nach ruhiger Überfahrt Symi. Dort wollte uns George, der Besitzer unsere Unterkunft Captain George in Pedi, abholen.
Wir hatten uns die Bucht Pedi ausgeguckt, da wir weg vom Hauptstadt-Trubel in Symi wohnen wollten. In Symi-Stadt kommen täglich mehrere Ausflugsboote von Rhodos mit ca. 2000 Tagestouristen an, neben den großen Fähren, die auf ihrer Fahrt nach Piräus dort auch Halt machen.
Die Einfahrt in den malerischen Hafen ist wirklich sehenswert, alte Herren- und Kapitänshäuser im klassizistischen Stil sind in die steilen Hänge gebaut.
ABENTEUERLICHE FAHRT SYMI – PEDI
Mit griechischer Gelassenheit.
George wartete am berühmten Uhrenturm in der Hafenmole auf uns. Dann brach das Chaos los: Die schmale Straße rund um den Hafen, die einzige, die aus und nach Symi führt, war vollkommen überfüllt. Autos und LKWs fuhren von der Fähre runter, Touristen und Einheimische wollten vorbei und alles stockte. Aber typisch griechisch wurde dem Stau mit großer Gelassenheit begegnet. Heißt, die Motoren liefen, die Klimaanlagen auch, die Fenster waren auf, Benzin lag in der Luft. Aber keiner rührte sich und fuhr mal einen Meter zur Seite. Also standen wir. Zeit zum Plaudern.
Auf Englisch erzählte uns George, dass er gerade in München zur Hochzeit seiner Tochter war. Und dass er schon 77 Jahre alt ist! Herausfordernd blickte er mich an und brav sagte ich ihm, dass er viiiel jünger aussieht. Das läge an der guten Luft hier, meinte er, was mich allerdings ob des Benzingestanks sehr wunderte.
Irgendwann kamen wichtige Polizisten mit Trillerpfeifen an und tatsächlich rückten die Autos Meter für Meter zur Seite und wir kamen langsam voran. Allerdings wurde gleich wieder jede Lücke mit einem Roller oder einem Pizza-Lieferanten gefüllt. Die Hafen-Restaurants räumten hilfsbereit ihre Dekoration zur Seite, auf der anderen Seite war das Hafenbecken gefährlich nahe.
Endlich aus der Stadt raus, brauchten wir nur ca. 10 Minuten nach Pedi.
Am Ende der Bucht liegen die acht Appartements von Captain George und seiner Frau Anna, die dort den Laden schmeißt. Neu und zweckmäßig eingerichtet, mit guter Klimaanlage, sehr sauber, mit Balkon oder Terrasse. Die Betten waren sehr hart und quietschen ein bisschen, aber das störte uns nicht wirklich. Die Küche ist recht spartanisch eingerichtet, aber man findet alles, was man braucht.
Nur 20 Meter von den Appartements entfernt liegt eine betonierte, hoteleigene Terrasse mit Liegen und Sonnenschirmen. Man kann dort auch ins Meer, es ist allerdings nicht wirklich eine Bucht, ein bisschen umständlich muss man über ein paar Steine klettern. Das macht aber gar nichts, denn solange ich nahe des Hotels direkt ins Meer kann, ist alles gut.
George lud uns noch zu einem Bier auf seiner Terrasse zwei Häuser weiter ein, was wir gerne annahmen. Da es inzwischen schon späterer Abend war, setzten wir uns dann noch mit einem Glas Wein auf den Balkon und ließen den Reisetag ausklingen.
Morgen entdecken wir Pedi!
Tipps für die Anreise
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- Bei Aegean Airlines Plätze in den Reihen 1-3 buchen
- Fähre vorher online buchen auf directferries.com
- früh genug die Fähre suchen
- lieber Pedi als Symi
- saubere Appartements bei Captain George’s
- sich auf griechische Fahrkünste verlassen
- Wein für den ersten Abend mitnehmen
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