DIE HEIMREISE AUS MAYOTTE
Ich habe eine typisch deutsche Eigenschaft: Ich bin pünktlich. Um nicht zu sagen überpünktlich. Eigentlich oft zu früh.
So hatte ich auch eigentlich viel zu viel Zeit eingeplant für den Weg zum Flughafen in Petite Terre.
Mein Heimflug war um 19.35 angesetzt, aus irgendeinem Grund will Air Austral, dass man drei Stunden vorher am Flughafen ist. Hm… Dzaoudzi ist ja ein kleiner Flughafen, keine Ahnung, warum das so ist. Mein Mietauto musste ich ja auch noch vorher bei Budget-Mayotte am Flughafen zurückgeben. Aber gut, ich musste eh um zwölf Uhr auschecken. Also bin ich dann gemütlich zur Fähre gefahren, die neben dem Markt los ging.
Habe mich natürlich erst mal in dem Gewusel dort verfahren, aber dann doch die richtige Spur für die Auffahrt zur Fähre gefunden. Die Überfahrt kostet 15 Euro, dafür ist ja die Hinfahrt umsonst. Am Gate angekommen wollte ich bei dem Fährmenschen die 15 Euro bezahlen. Tja, das hätte ich vorher an einem der Buden machen müssen und ihm dann nur das Ticket geben sollen. Ich konnte aber mein Auto an der Seite parken und ein Mitarbeiter ging für mich netterweise das Ticket lösen.
WAS TUN IN PETITE TERRE? SCHWIMMEN!
Ich kam also viel zu früh in Petite Terre an, der Flughafen ist ja schnell erreicht. Ich hatte keine Lust, mehr als die drei Stunden vorher dort zu sein. Was tun… Ich kam an einem hübschen Café am Strand vorbei, Le Faré Bar. Direkt am Meer gelegen, mit einem schönen Kieselstrand.
Ich hielt an, trank erst mal was im gemütlichen Café und musste dann natürlich schnell noch ins Wasser hüpfen. Kurz überlegte ich, ob ich mein Schnorchelzeug aus dem Koffer kramen sollte, das Wasser war hier glasklar. Ich hab mich dann doch dagegen entschieden.
Noch mal mit Mayotte-Meerwasser getränkt machte ich mich auf zum Flughafen. Natürlich immer noch zu früh. Das Auto konnte ich problemlos und schnell zurückgeben, Budget-Mayotte stornierte auch sofort die Kaution von 600 Euro.
Ich checkte ein, diesmal vertraute ich auf Air Austral und checkte meinen Koffer nicht nur bis nach Paris, sondern gleich bis nach München durch ein. Es war mir auch egal, sollte der Koffer nicht mitkommen, auf der Hinreise war mir das wichtiger. Allerdings musste ich das nochmal deutlich erklären am Schalter, sie meinten erst, dass München in Russland läge. Nach der Sicherheitskontrolle gibt es den üblichen Duty Free Shop, allerdings diesmal mit einigen handgefertigten Dingen aus Mayotte, kleine Servietten in landesüblichen Stofftaschen, Kugelschreiber aus geschnitztem Holz und vieles mehr. Unüblich für ein Flughafengeschäft. Da ich in Mayotte nur auf dem Markt in Coconi einheimisches Kunsthandwerk gefunden hatte, konnte ich hier noch ein paar Souvenirs besorgen.
Der Flug ging diesmal über Nairobi, wo wir eine Stunde Aufenthalt hatten. Allerdings verließen wir nicht das Flugzeug… Das war nervig, so dauerte der Flug einfach nochmal länger bis nach Paris. Air Austral ist nicht wirklich eine komfortable Fluglinie, wie schon bei der Anreise erwähnt, bloß nicht in der Mitte sitzen. Ich hatte einen Fensterplatz, neben mir saß eine junge Frau, die absolut nicht wusste, wohin mit ihrem Kopf während der Nacht. Also lies sie ihn immer an die Schulter des Mannes am Gangplatz sinken. Wie ich in Paris herausfand, kannten die sich gar nicht…
Der 4-stündige Aufenthalt in Paris war auch nicht ganz so lustig nach einer schlaflosen Nacht, aber ansonsten klappte alles problemlos. Mayotte liegt halt doch etwas weiter entfernt, da muss man eine etwas umständliche An- und Abreise in Kauf nehmen. Aber es lohnt sich, denn dieses kleine Paradies im indischen Ozean ist mit seiner reichen Tierwelt und dem außergewöhnlichen Mix aus Afrika und Europa einfach ein unglaublich schönes Reiseziel – ich freu mich schon auf den nächsten Besuch und hoffe, meine Schildkröten, Delfine, Wale, Flughunde, Makis und die vielen bunten Unterwasserbewohner sind dann alle noch da!
Tipps für die Abreise
- Ticket zur Fähre vor Auffahrt kaufen
- in Dzouadzi Le Faré Bar besuchen
- Fenster- oder Gangplatz bei Air Austral buchen